28. Februar 2019

Wir stellen vor: Dr. Dimitris Di Sandro

Neuer Leiter Digital Transformation & Information Technology

 

Dimitris, seit 1. Oktober 2018 bist du als Head of Digital Transformation & Information Technology bei der Eugen Seitz AG tätig. Wie hast du die ersten Monate erlebt?

Höchst spannend! Ich erhielt einen detaillierten Einblick in die Herausforderungen der Eugen Seitz AG sowie die aktuellen Herausforderungen in der MEM[1]-Industrie. Zudem konnte ich ein äusserst familiäres Arbeitsklima antreffen, in dem ich herzlichst empfangen wurde. Die Mitarbeitenden, die Geschäftsleitung und die Eigentümerschaft haben Emotionen in mir in Erinnerung gerufen, die ich in den letzten 20 Jahren, die ich in der Technologie- und Finanzindustrie verbracht habe, schon fast vergessen hatte.

Wie digital ist SeitzValve?

Diese Frage muss wohl aus zwei Perspektiven beantwortet werden. Auf der einen Seite haben wir unsere Operations, die sich – de facto – bereits seit 2005 in einem digitalen Wandel befindet. Im Rahmen dieses Wandels gehört vor allem die Einführung von Lean Management erwähnt. Dank dieser erfolgreichen Umsetzung konnte eine solide und wesentliche Basis für die eigentliche Digitalisierung geschaffen werden. Diese Basis wird seit 2015 verstärkt vorangetrieben und befasst sich insbesondere mit Themen rund um Industrie 4.0. Auf der anderen Seite steht die holistische Sicht der digitalen Transformation, die ganzheitliche horizontale und vertikale Optimierungen anstrebt. Schwerpunkte sind beispielsweise die Evaluation und Einführung neuester technologischer Möglichkeiten, wie Machine Learning, künstliche Intelligenz und Robotic Process Automation, aber auch «klassische» Themen wie digitale Zusammenarbeit und Wissensmanagement. Diese digitale Transformation befasst sich aber auch mit organisatorischen Veränderungen, Prozessoptimierungen und der Unterstützung von neuen Geschäftsmodellen, die auch dank den vorhin erwähnten technologischen Möglichkeiten heutzutage möglich sind. In diesen und weiteren Disziplinen gibt es noch Nachholbedarf.

Wo sind die grössten Herausforderungen bei SeitzValve in der digitalen Transformation?

Damit wir diesen digitalen Wandel nicht nur begleiten, sondern auch erfolgreich umsetzen können, ist es essentiell, dass die Mitarbeitenden dessen Ziele verstehen und auch dahinterstehen. Diese eingeschlagene, stetige digitale Reise kann nicht ohne die aktive Unterstützung der Mitarbeitenden durchgeführt werden. Ein strukturiertes Change Management, um den kulturellen Wandel optimal zu begleiten, wie auch eine gezielte und transparente Kommunikation werden somit zu Kernherausforderungen dieser digitalen Transformation. Unsere IT wird in diesem Unterfangen ebenfalls eine Schlüsselrolle einnehmen. Es wird äusserst wichtig sein, diese zu modernisieren und die Kernprozesse schlank, agil und effektiv zu gestalten. Eine nahtlose, serviceorientierte Integration aller Plattformen und Applikationen, die es uns ermöglichen wird, schnell auf Veränderungen reagieren zu können, begleitet von einer sicheren hybriden Cloud-Strategie, bildet hierbei das digitale Rückgrat. Wir müssen uns als SeitzValve auch ständig mit der Frage befassen, wie wir unsere Kundenbedürfnisse besser verstehen können, um diese mit den uns verfügbaren Mitteln bestens zu adressieren. Zuletzt, ganz im Sinne der stetigen Veränderungen, müssen wir lernen, unsere Angewohnheiten abzulegen und historisch gewachsene Strukturen und Arbeitsweisen offen zu hinterfragen.

Wo siehst du das grösste Potenzial?

«Das grösste» Potenzial zu nennen, wird wohl schwierig. Mit der digitalen Transformation können wir unter anderem als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden und so Talente anziehen und für das Unternehmen gewinnen. Dies wird uns auch in Zukunft ermöglichen, unseren Kunden einwandfreie und technologisch hochstehende Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Wie bereits erwähnt erlaubt uns die digitale Transformation, gezielter auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. Sie wird uns somit helfen, unsere Dienstleistungs- und Produktequalität stetig zu verbessern und die Effizienz und Produktivität zu steigern. Dies ist insbesondere für KMU unserer Grösse äusserst wichtig. Dennoch wäre es aus meiner Sicht falsch, sich lediglich auf diese KPI zu konzentrieren. Wir müssen im Rahmen unserer digitalen Transformation auch Mut beweisen und in Innovationen investieren, um dauerhaft Wettbewerbsvorteile und somit Wachstum zu erzielen.

Wie digital bist du persönlich?

Ich würde behaupten, dass ich ausgesprochen digital bin und digitale Medien äusserst vielfältig einsetze, beruflich wie auch privat. Privat verrichte ich seit über 20 Jahren meine administrativen Geschäfte, zum Beispiel Banking, online. Ich könnte wohl an einer Hand abzählen, wievielmal ich in dieser Zeit eine Bankfiliale aufgesucht habe; nicht, weil ich wollte, sondern weil die Bankprozesse das so verlangten. Diese digitale Sensibilisierung hat sicherlich auch damit zu tun, dass ich 1998 bereits bei einer grösseren Schweizer Bank Software rund um Digital Banking für Privatkunden und Grosskunden entwickelt habe. In den sozialen Medien bin ich, mit Ausnahme professioneller Medien wie Linkedin und Xing, etwas weniger aktiv. In meinem Berufsalltag verwende ich digitale Medien in erster Linie der Informationsbeschaffung wegen, wie auch wegen der Wissensentwicklung. Im Privaten könnte ich mir eine Welt ohne digitale Medien nicht mehr vorstellen, da diese auch in den Bereichen der Entspannung und Unterhaltung heute eine wichtige Rolle für mich spielen.

Porträt

Dr. Dimitris Di Sandro, 47, ist seit Oktober 2018 bei der Eugen Seitz AG als Head of Digital Transformation & Information Technology tätig. In dieser Funktion knüpft er an die bisherigen digitalen Initiativen in Operations an, um diese aus einer holistischen horizontalen und vertikalen Perspektive zu erweitern. An der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) ist Dimitris Dozent für Informations- und Wissensmanagement. Dimitris hat an der Ingenieurschule HTL (heutige ZHAW) Elektrotechnik, mit Fachrichtung Informatik, studiert. Seine akademische Weiterbildung hat er mit einem MBA (General Management) an der LUISS in Rom und einem Doctor of Business Administration (Strategie) an der Universität Strathclyde in Glasgow abgerundet.



[1] Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie

 

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